Zwei St. Vither in Eden
Bericht unseres Eden-Aufenthalts vom 28.05. bis 04.06.2025:
Zunächst möchte ich mich bedanken, insbesondere bei Herrn Riemer für die Einladung und die Möglichkeit, meine Ausstellung zu Silvio Gesell in seinem letzten Wohnort zu präsentieren und ihn nochmals in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken.
Traumhaft müsste es für Silvio Gesell gewesen sein, wenn er in den Wochen der Ausstellung vom 28.05. bis zum 13.06.2025 an seinem geliebten Rückzugsort Eden in der Alten Mosterei mit den Edenern hätte debattieren dürfen über Wirtschaft, Geld, Bodenrecht, Zins und Zölle. Er hätte uns mit klaren Worten gezeigt, dass wir beim Denken an Geld und Zins und mehr, mehr und immer mehr eine eisige Kälte verbreiten. Er hätte uns aber auch den Weg gewiesen, wie wir sie in das wärmende Licht der sozialen Gerechtigkeit rücken könnten. Es freut mich, dass ich durch die Ausstellung an Gesells Stelle dieser Debatte zu neuem Schwung verhelfen konnte, ganz nach Gesells Worten: „Ich konnte die Richtung vorgeben, das Übrige tun andere.“
Und hier nochmals für alle Edener zum Nachlesen Dietlinde Tomys Grußworte zur Eröffnung der Ausstellung am 28. Mai 2025:
„Als im Jahre 1930 geborene Edenerin habe ich 1960 in die Gesell-Familie geheiratet und lebe seitdem in der Stadt Villa Gesell in Argentinien. Anlässlich der heute eröffneten Ausstellung über Silvio Gesell in Eden bin ich in Gedanken besonders in der Heimat und sende dorthin meine besten Grüße. Ihnen, Herr Spoden, wünsche ich viel Erfolg bei der Ausstellung und weiterhin alles Gute.“
Alles in allem haben wir entspannte und bereichernde Tage in Eden verbracht. Nachdem wir beim Aufbau der Ausstellung mit Hand angelegt hatten, erkundeten wir die nähere Umgebung. Die hohen Hecken um fast jedes Grundstück machten uns zuerst stutzig, aber nachdem man uns den Sinn und Zweck und den Ursprung dieser Maßnahme erklärt hatte, konnten wir es verstehen. In Gesprächen mit verschiedenen Edenern erfuhren wir, dass Gesells Ideen zwar noch vorhanden, aber teils etwas eingeschlafen sind.
Die Gastfreundschaft hat uns beeindruckt, denn dadurch konnten wir einen Einblick in verschiedene Gärten und Anlagen erhalten. Ganz anders als bei uns in der Eifel sind die Gärten mit vielen Sträuchern, Obstbäumen und Beeten bestückt. Einige Male konnten wir uns auch an selbstgemachten köstlichen vegetarischen Speisen erlaben.
Tief beeindruckt waren wir von dem Interesse bei der Eröffnung der Ausstellung. An dem Tage konnten wir viele interessante Gespräche führen und etwas über den Alltag, die ersten Häuser und die bekannten Namen, die einst in Eden beheimatet waren, erfahren. Im kleinsten Theater Deutschlands wurden wir herzlich willkommen geheißen und durften sogar mit Fotos die Erinnerung an dieses und an andere besondere Gebäude auch für die Zukunft festhalten.
Liebe Edener begleiteten uns zu Silvio Gesells Grabstätte und mit Stolz durften wir im Auftrag der Stadt St. Vith eine Gedenkplakette hinstellen.
Wir verabschiedeten uns mit einem guten Gefühl im Herzen und hoffen, dass wir bei den Edenern in freundschaftlicher Erinnerung bleiben.
Wir besuchen Sie bestimmt mal wieder!
Marga und Joseph Spoden aus Silvio Gesells Geburtsstadt St. Vith