Die Edener Umweltfüchse

Das Thema UMWELTSCHUTZ ist aktueller denn je. Hier möchten wir mit einem Beitrag an die Aktivitäten von Jugendlichen erinnern, die sich vor 30 Jahren in Eden für ihre direkte Umwelt einsetzt haben.

Die Edener Umweltfüchse waren mit Unterstützung der Genossenschaft in unserer Siedlung aktiv und berichteten in den Edener Mitteilungen von den Herausforderungen bei ihrer Arbeit und ihren guten und unguten Erlebnissen:

Wir wollen die Muhre retten! – Berichte der Edener Umweltfüchse in den Edener Mitteilungen der 1990er Jahre

1992

In Heimatkunde haben wir einen Videofilm über Tierschutz, Waldsterben und Umweltschutz angesehen. Da hatten wir die Idee zur Muhre zu gehen, um den Müll wegzuräumen. Was wir da alles gefunden haben: Reifen, Türen, Sitze, Büchsen, Kinder­wagen, Bauschutt, Waschmaschinen, eine Öltonne, Müll­säcke und vieles andere. Wir haben alles eingesammelt und auf drei Haufen gelegt. Dann sind wir zur Genossenschaft gegan­gen und haben Herrn Bloeck vom Vorstand alles erzählt. Herr Rohner hat den ganzen Müll auf einen Multicar geladen und alles weg­gefahren. Nun sieht es an der Muhre schon wieder viel besser aus. Leider gibt es immer noch Leute, die ihren Müll dort abladen wollen, aber wir passen gut auf, dass es keiner schafft. Wir haben schon meh­rere Leute erwischt, die Autonummer notiert und die Genossen­schaft informiert. Wir wollen auch am Bootshafen und im Wäld­chen auf­räumen.

1993

Wir haben jetzt einen eigenen Fotoapparat, den uns Herr Bloeck von der Genossenschaft anvertraut hat. Als wir den Müll an der Heinkel-Chaussee fotografierten, haben wir sogar eine Tierfalle entdeckt. Wir sind ärgerlich und traurig, dass es immer noch Menschen gibt, die unsere Umwelt zerstören.

Im letzten Jahr ist ein Storch in einem Edener Gartenteich gelandet, um nach Futter zu su­chen. Wir wünschen uns deshalb ein Storchennest auf dem Dach der Mosterei, denn viel­leicht kommt er dieses Jahr wieder. Im Mai wird Eden 100 Jahre alt. Alle Gärten sollen dann schön aussehen. Darum wollen wir älteren Edenern bei der Pflege ihrer Gärten helfen. Wer Hilfe braucht, kann sich im Eden-Büro bei Frau Schieschke melden. Wir freuen uns schon auf den Kürbiswettbewerb. Bald können wir Kerne in die Erde stecken und wir hoffen, dass im Herbst große Kürbisse gewachsen sind.

In diesem Sommer  waren wir oft an der Muhre. Wir haben wieder viel Müll herausgefischt. Wir entdeckten aber auch Krebse unter den Steinen. An der Heinkel-Chaussee fanden wir viele Autoteile und sogar ein Bett. Wir wollen dafür sor­gen, dass es mal abgeholt wird.

1994

Nach einer langen Winterpause mussten wir feststellen, dass an der Muhre wieder alte Kühl­schränke, Autoteile und anderer Unrat abgestellt wurden. Unerfreut sind wir darüber, dass ein von uns gemeldeter Umwelttäter nach über einem Jahr noch nicht zur Rechenschaft ge­zogen wurde. In den Ferien haben wir endlich wieder Zeit, mit gelben Mülltüten an der Muhre auf Unratjagd zu gehen. Wir haben auch die Schilder von den Bäumen in Eden abgemacht. Die schönen alten Weg­schilder haben wir ins Archiv der Genossenschaft gegeben, wo sie aufgehoben werden.

Glücklich sind wir darüber, dass endlich ein Storchennest gebaut wurde. Die Genossenschaft hat es mit Hilfe von Herrn Zietz auf dem Schornstein von der Bäckerei Reinecker an der Germendorfer Allee befestigt. Zwei Wochen später standen die ersten Störche im Nest, flo­gen aber wieder weg. Die Nach­barn haben aber beobachtet, dass jede Nacht ein Jungstorch im Nest schläft. Er klappert mit seinem Schnabel ganz laut, wenn er seine Ruhe haben will. Wir hoffen, dass er auch näch­stes Jahr wieder kommt.

Wir Umweltfüchse wollen die Muhre retten! Dabei hilft uns jetzt unsere Sozialarbeiterin Sabine Tietz, die jeden Donnerstag für uns Zeit hat. Um die Muhre vom Müll zu befreien, haben wir neue Handschuhe, eine Harke, einen Spaten, einen Haken und eine lange Schnur bekom­men. Mopeds, einen Kinderwagen und viel Unrat mussten wir aus dem Wasser heraus­fischen.

Wenn unser mühevoll zusammengestapeltes Holz endlich geschred­dert werden würde, wäre unser zweites Problem auch erledigt. Außerdem sind wir streng dagegen, dass die geplante Schnellstraße gebaut wird. Das wollen wir verhindern!

1995

In den Wintermonaten konnten wir an der Muhre nicht viel tun, aber jetzt fängt unsere Zeit wieder an. Bei den letzten beiden Treffen haben wir uns in den Edener Gärten hauptsächlich die Frühjahrsblüher und die ersten Knos­pen an den Sträuchern angesehen und uns darüber unterhalten.

Die Muhre war in der letzten Zeit wieder sehr unsauber. Viel Unrat hat sich ange­sam­melt. Das wird sich aber mit unserer Hilfe in der nächsten Zeit ändern. Wir wollen wieder mit gelbem Sack, Harke und Ha­ken nachhelfen.

Vor kurzem haben wir genagelt und an­gemalt. Was? Unsere neuen Vogel­nistkä­sten! Die ersten acht Nistkästen werden wir an den Bäumen der Festwiese an­bringen. Es ist höchste Zeit, denn die Vögel wollen ihre Familien gründen. Die nächsten fünf Vogelhäuschen sind bereits vorbereitet und warten darauf angebracht zu wer­den, um ihre ersten Bewohner zu begrüßen. Bestimmungsort: das Wäld­chen.

Im März fand in Eden ein Lichtbildervortrag über die Naturschutzstation Woblitz statt, an dem wir Edener Umweltfüchse aber nicht teilnehmen konnten. Deshalb wurden wir nach Woblitz eingeladen. So fuhren wir mit den Autos von Herrn Bloeck und Frau Schieschke von der Eden-Genossenschaft sowie Sabine und Robert Schurmann von den Edener Mitteilungen zur Naturschutzstation. Unsere Führerin Ilona Damm erzählte uns, wie alles zu seinem Na­men kam und welche Auf­gaben diese Station hat. Hier werden baumbrütende Wanderfalken angesiedelt und auf künst­lichen Baumhorsten ausgewildert. Die Mitarbeiter beschäftigen sich aber auch mit dem Schutz von anderen Greifvogelarten.

Eure Umweltfüchse

Anja, Christina, Björn, Patrick, René, Stephan und Viktor