Rückblick Offene Gartenrunde im Juni

Das war doch mal wieder eine richtig gute und inhaltsreiche Offene Gartenrunde an diesem Juni-Sonntagnachmittag im Garten von Birgit und Dagobert. Birgit war nicht nur Gastgeberin, sondern hatte sich auch auf das Thema des Tages  vorbereitet:

 Fermentation von Küchenabfällen über das Bokashi-System

Hierbei werden Kreisläufe im Garten aufgebaut und erhalten. Birgit zeigte ihr Equipment und erklärte ganz praktisch die Abläufe der Fermentation von organischen Stoffen, sprich Küchenabfällen.

Diese werden im  luftdicht verschlossenen Eimer gesammelt und mit aktiven Mikroorganismen (EMA) besprüht. Ist der Sammeleimer gefüllt, kommt der Bokashi-Eimer zum Einsatz. Das Ferment wird mit aktiver Holzkohle und Urgesteinsmehl aufgeschichtet, mit einem Stampfer verdichtet und mit EMA besprüht. Dieser Schritt erfolgt so lange, bis der Eimer ganz gefüllt ist. Fest verschlossen fermentiert nun der Inhalt für ca. 6 Wochen.

In dieser Zeit entsteht der flüssige Bokashi-Dünger, der durch einen Hahn am Eimer abgelassen werden kann. Bei einer Verdünnung von 1 : 10 findet dieser vielfältige Anwendung im Obst- und Gemüsegarten.

Das fertige feste Ferment wird in einem Komposter mit Erdkontakt  gelagert und reift innerhalb von 12 Monaten zu hochwertigem Terra Preta heran. Oder: Das fertige Ferment wird mit Gartenerde vermischt  und ist nach ca. 6 Wochen so gereift, dass es als Terra Preta  zum Einsatz kommen kann.

Hier noch mal die Begrifflichkeiten in Kurzform erklärt:

  • EMA = Aktive Mikroorganismen = zum Düngen von Kulturen während der gesamten Gartensaison
  • EM I = Urlösung zur Herstellung von EMA
  • Bokashi = übersetzt: fermentiertes Allerlei = alle rohen organischen Substanzen
  • Bokashi-Dünger = aus dem Prozess gewonnene Flüssigkeit- bei Anwendung 1:10 verdünnen
  • Aktive Holzkohle = Aktivkohle = Holzkohle mit sehr hoher Porosität und somit der Fähigkeit Wasser und Nährstoffe einzulagern
  • Bokashi-Ferment, nach Vererdung = Terra Preta = die Schwarze Erde = Dünger und Impfung von Gartenerde zur Erhöhung der Fruchtbarkeit

Anwendung von EM’s – Buchempfehlung für Anfänger von Uta

Terra Preta, die Schwarze Erde

Nun noch ein Loblied auf Terra Preta: Diese Schwarze Erde fördert den Humusaufbau und ist sehr nährstoffreich und fruchtbar. Das können wir seit ein paar Jahren in unserem Garten beobachten. Es wächst und gedeiht dort wo sie im Einsatz ist ganz wunderbar. Das Ganze macht etwas Mühe, doch es lohnt sich, denn die Erträge in Form von prächtigem Gemüse sind der Lohn dafür.

Auch im Nutzgarten von Birgit und Dagobert ist zu erkennen, dass dort mit Terra Preta gearbeitet wird. Auf engstem Raum sind gesunde Pflanzen mit Blüten und Fruchtansätzen zu sehen und in den Hochbeeten wächst es üppig.

Es gibt ein Gewächshaus mit Tomaten und in einem weiteren Gewächshaus wachsen Melonen heran, auch der Feigenbaum dort hat gute Fruchtansätze. Auf dem Komposthaufen gedeihen Kürbispflanzen.

Ein großer Teil des Gartens ist eine Trockenmagerwiese mit vielfältiger Flora und somit ein Paradies für Insekten. Steinhaufen und Trockenmauern geben vielen Tieren Unterschlupf und fügen sich in den Trockenbereich sinnvoll ein.

Mit Neupflanzungen von Ebereschen wird weiterhin das Ziel verfolgt, einen Waldgarten entstehen zu lassen.

Liebe Birgit und lieber Dagobert, wir danken euch für diese Gartenstunden, die wieder lehrreich und inspirierend waren. Ihr seid wirklich ein experimentierfreudiges Duo. Danke an alle für das Zusammensein, den Austausch und unser leckeres Büffet.

Die nächste Offene Gartenrunde wird am 28. Juli bei Hazel sein. Habt bis dahin eine gute Gartenzeit und erntet fleißig.

Es grüßen euch Christiane und Andreas