Rückblick Offene Gartenrunde im April
Unser Treffen am 21. April fand im Edener Schulgarten statt. Herzlichen Dank an die Kinderschule Oberhavel, dass wir das Gartenhaus nutzen und den Garten besichtigten konnten.
Es war sehr gut, dass wir einen Raum hatten, denn draußen war es doch richtig kühl. Wir waren wieder in großer Runde beisammen und der Austausch war intensiv.
Zu Beginn gedachten wir Dieter, der vor ein paar Tagen gestorben ist. Er war ein aktiver Teilnehmer unserer Gartenrunde und wir sind froh, dass wir im vergangenen August noch Waltrauds und seine Gäste sein durften. Im September fand ein Höhepunkt all unserer Treffen statt, den wir wohl nie vergessen werden. Dieter gab mit sichtlicher Freude sein Wissen und Können beim Mähen mit der Sense an uns weiter. Wir werden die Erinnerung an ihn in unseren Herzen bewahren.
Zu unseren Themen an diesem Sonntagnachmittag gehörte eine Spezies, die eine Erfolgsgeschichte der Evolution darstellt und die bereits seit 500 Millionen Jahren existiert.
Es sind die Schnecken, die uns so manchen Ernteerfolg vermiesen und es gibt viele Methoden, diese gefräßigen Tierchen von unseren Pflanzen fernzuhalten. Nur welche ist die effektivste?
Ein Garten mit gesunder Kompostwirtschaft und einem Boden mit gutem Humusanteil sorgt dafür, dass es weniger Schnecken gibt. Schnecken fressen gern schwache oder faule Pflanzen und auch exotische Pflanzen.
Es gibt Schneckenkorn mit drei verschiedenen Wirkstoffen, wie das giftige Metaldehyd, das besser verträgliche Eisen-III-Phosphat, welches im ökologischen Landbau zugelassen ist, sowie ätherische Öle. Barrieren verhindern mehr oder weniger das Erreichen der Pflanzen. Genannt seien: Schneckenkragen, Walnussschalen, Holzhackschnitzel, Schaffell, Kupferband, Schöllkraut, Anstrich mit Schnexagon. Eine weitere Methode ist das Absammeln der Schnecken oder sie unter feuchte Bretter zu locken, um sie dann einzusammeln und andernorts wieder freizugeben.
Wir wollen nun ausprobieren, was am besten hilft und unsere gemachten Erfahrungen dann im Herbst miteinander austauschen.
Für Aussaaten hat eine jede Gärtnerin und ein jeder Gärtner so ihre bzw. seine Methoden und einen Kalender dafür. Im EN wird monatlich der Aussaatkalender vom Gartengemüsekiosk unter Ernte 24 veröffentlicht. Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom.
Tipps, die wir uns gegenseitig geben konnten:
- Vorkeimen auf feuchtem Papier ist oft günstig
- Viele Pflanzen können tief in die Erde gepflanzt werden, z. B. Tomaten oder Kohl, Salat nicht
- Kürbis, Gurken und Zucchini einzeln in Töpfen vorziehen, Vorsicht beim Umpflanzen
- Porree in Direktsaat ist schwierig, lieber in einem kleinen Topf vorziehen, so braucht er wenig Platz, aber dafür Zeit, ansonsten hat er keine hohen Ansprüche
- Alle Zwiebelgewächse sind robust und halten auch Minusgrade aus
- Möhren sind Lichtkeimer, ihre Anzucht ist nicht so ganz einfach, Markierungssaat mit Dill ist günstig, gut feucht halten
Bei der Führung durch den Schulgarten wurde von den Anfängen dort erzählt. Im Jahr 2003 begannen die Eltern der Kinderschule mit der Errichtung des Gartens. Es wurden Hochbeete für Gemüse und Blumen gebaut und Familien-Apfelbäume gepflanzt. Ein alter Bunker diente der Unterbringung der Gerätschaften. Inzwischen ist die Gartenfläche nur noch halb so groß. Es gibt Beerensträucher und Beete für viel Gemüse. Auch die Kräuterspirale ist ein Projekt der Kinder. Die Kinderschule arbeitet eng mit der GemüseAckerdemie zusammen. Im vorderen Bereich des Grundstücks steht seit ein paar Jahren ein schmuckes rotes Gartenhäuschen. Dort finden der naturwissenschaftliche Schulunterricht sowie das wöchentliche Bienenatelier statt.
Im Schulgarten gibt es zwei Bienenvölker, die vom Schulimker und den Imkerkindern betreut werden. Am Tag der Gartenrunde war es zu kühl, um in ein Volk hineinschauen zu können. Ein neues Angebot dafür steht bereits: Am 5. Mai wird es zum Tag der offenen Tür der Kinderschule Oberhavel und des Edener Frühlingsfestes zwei Bienenführungen geben.
Die nächste Offene Gartenrunde ist am 12. Mai. Da wird sich dann alles um die Brennnessel drehen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Es grüßen euch Christiane und Andreas