Rückblick Offene Gartenrunde im August
Zur Offenen Gartenrunde im August hatten wir in unseren Sommergarten eingeladen. Im schattigen Stuhlkreis sitzend, nutzten wir die Zeit des Ankommens zum Kaffeeklatsch und Plaudern und Hazel hatte wieder die Kiste mit den Sämereien dabei, die herum gereicht wurde. Dieses Mal war es Saatgut für eine zweijährigen Aussaat, welches jetzt in die Erde kommen sollte.
Das Thema des Nachmittags ist auch mein Lieblingsthema, bei dem ich nicht müde werde es immer wieder anzusprechen. Die Verbesserung des Gartenbodens ist doch auch zentrales Dauerthema, um erfolgreich zu gärtnern. Viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom und mein Weg lautet:
TERRA PRETA!!!
Aus inzwischen mehrjähriger Erfahrung kann ich nur sagen, dass es damit hervorragend klappt, denn überall wo diese SCHWARZE ERDE in unserem Garten hingekommen ist, wächst es wunderbar bis gigantisch.
Anhand von Bodenproben aus den verschiedenen Gartenzonen ist erkennbar, wo Terra Preta zum Einsatz gekommen ist.
Wie entsteht Terra Preta aktuell bei uns:
Voraussetzung dafür sind zwei luftdicht abschließende Lebensmitteleimer (25 l), Effektive Mikroorganismen und ein Gemisch aus Holzkohle plus Urgesteinsmehl.
Die Küchenabfälle werden täglich in dem luftdicht verschlossenen Eimer gesammelt und mit aktiven Mikroorganismen (EMA) besprüht und mit Kohle bestreut. Anschließend wird alles mit einem Stampfer verdichtet.
Ist der 1. Eimer gefüllt, kommt der 2. Eimer zum Einsatz. Der Inhalt des 1. Eimers hat jetzt Zeit zum Fermentieren (ca. 14 Tage). Wenn der 2. Eimer voll ist, wird der Inhalt des 1. Eimers mit Gartenerde vermischt und idealerweise in einem Komposter kompostiert. Also immer im Wechsel.
Nach ca. 6 Wochen ist durch Kompostierung Terra Preta entstanden.
Bokashi-Ferment, nach Vererdung = Terra Preta = die Schwarze Erde = Dünger und Impfung von Gartenerde zur Erhöhung der Fruchtbarkeit
Beim Gartenrundgang mussten unsere Gäste teilweise den Kopf einziehen, denn die Apfelbäume tragen in diesem Jahr sehr gut. Die Äste müssen gestützt werden, da sie unter der Last der herrlichen Früchte abzubrechen drohten. Inzwischen reifen auch die Tomaten im Freibeet zwischen den Hochbeeten. Da gibt es viele farbenfrohe Sorten in rot, gelb, grün und schwarz.
Bei unseren Hochbeeten experimentieren wir mit verschiedenen Höhen und Breiten. Sie sollen uns die Arbeit mit zunehmendem Alter erleichtern. Ein rückenschonendes Arbeiten ist so möglich und besseres Wachstum der Kulturen. Alles hat seine Vorteile, aber auch Nachteile, denn die Hochbeete trocknen schneller aus als normale Gartenbeete.
Teilweise sind die hohen Beete abgeerntet und somit in Vorbereitung der Spätsommerbepflanzung. Wir konnten riesige Spitzkohlköpfe ernten, deren Platz nun Kohlrabipflänzchen einnehmen werden.
Die Ranken unserer Chayote, die wir im April geschenkt bekommen hatten, klettern an einem Pfirsichbaum empor. Doch leider etwas verhalten. Auch sind noch keine Fruchtansätze zu sehen. Das mag an dem kühlen und verregneten Juli liegen und an dem dann wohl doch zu schattigen Standort.
Im hinteren Bereich des Gartens gab es dann noch einen kleinen Workshop zum Thema Terra Preta, denn dort wird die Kompostierung der Schwarzen Erde vorgenommen.
Vor dem Haus, zwischen der hohen Buchenhecke und der Hauswand, befindet sich unsere mediterrane Zone. Hier wachsen Tomaten, Paprika, Physalis und Feigen, nur in diesem Jahr nicht so üppig wie in den Vorjahren. Aber der Gewürzfenchel ist zu einer wahren Pracht geworden. Er ragt sehr hoch so locker und luftig in Richtung Himmel und seine gelben Blüten ziehen zahlreiche Insekten an.
Ich wünsche euch viele gute Ernten in eurem Gartenreich und sage: Auf Wiedersehen am 14. September in Hazels Garten!
Viele Grüße von Andreas
Frank hatte selbstgezogene Jungpflanzen abzugeben und Falläpfel wollten ebenfalls mitgenommen werden.