Rückblick Offene Gartenrunde im Mai

So fröhlich begann unsere Gartenrunde am 12. Mai. Auf unser Wohl und für die Gesundheit prosteten wir uns mit frisch gepressten Brennnesselsaft unter schattigen Bäumen in Verenas Garten zu. Gut besucht und prall gefüllt war dieser Nachmittag, an dem die BRENNNESSEL im Mittelpunkt stand.

Uta, Bettina und Verena hatten mit alten Versen vom “verkannten Kräutlein” und Buchempfehlungen das Thema vorbereitet. In einer Rundumrunde erzählten wir uns von unseren jeweiligen guten und nicht so guten Erfahrungen mit dieser geliebten oder auch oft verfluchten Pflanze.

Wir pressten frischen Saft, der noch mit Äpfeln oder Apfelsinen geschmacklich verfeinert wurde und kosteten das Brennnessel-Pesto. Wir konnten Brennnesselsamen pur oder mit etwas Salz und Sesam probieren und auf dem Buffet stand eine leckere Brennnessel-Quiche.

Viele andere zum Tausch mitgebrachte Pflanzen fanden ein neues Zuhause, wir besichtigten Verenas Garten und stürmten das leckere Büfett, zu dem alle beigetragen hatten. Und wir kamen wie immer gut miteinander ins Gespräch.

Danke, liebe Bettina, Uta und Verena, dass ihr uns wieder an diese großartige Pflanze erinnert habt. Wir haben sie alle vor unserer Haustür, diese grünen Wilden, und können ihre gesunde Kraft vielseitig nutzen.

Danke, liebe Verena, dass du deinen Garten für uns geöffnet hast und wir deine Gäste sein durften.

Die nächste Offene Gartenrunde wird am 16. Juni sein. Da wollen wir uns  u.a. wieder einmal mit dem Thema Terra Preta und dem Fermentieren von Küchenabfällen beschäftigen. Die Einladung kommt dann zeitnah mit der  Edenmail und ihr findet sie auch im EdenerNetz.

Sommerliche Maiengrüße von Christiane und Andreas

 

Brennnessel, verkanntes Kräutlein, Dich muss ich preisen,
Dein herrlich Grün in bester Form baut Eisen,
Kalk, Kali, Phosphor, alle hohen Werte,
Entsprießend aus dem Schoß der Mutter Erde,
Nach ihnen nur brauchst Du Dich hinzubücken,
Die Sprossen für des Leibes Wohl zu pflücken,
Als Saft, Gemüse oder Tee sie zu genießen,
Das, was umsonst gedeiht in Wald, auf Pfad und Wiesen,
Selbst in noch dürft´ger Großstadt nahe Dir am Wegesrande,
Nimms hin, was rein und unverfälscht die gütige Natur
Dir heilsam liebend schenkt auf ihrer Segensspur!

Dr. Heinrich Hoffmann (1809-1894)

 

Die Große Brennnessel ((Urtica dioica) – Heilpflanze des Jahres 2022 

Sie ist nicht bei allen beliebt, denn mit ihrer „brennenden Kraft“ haben wohl schon alle einmal Bekanntschaft gemacht. Doch nicht ohne Grund wurde die Brennnessel zur Heilpflanze des Jahres 2022 ernannt. Sie ist ein Tausendsassa und ein Kraut für „alle Fälle“. Frisch oder getrocknet findet diese Heilpflanze vielerlei Verwendung. Sie versorgt unseren Körper mit vielen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Sie wirkt reinigend, schmerzstillend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und dient der Stärkung der Immunabwehr. Sie wird bei Harnwegsinfekten, Gicht, Ischias, Haarausfall und Rheuma angewendet.

Die Brennnessel ist vielseitig nutzbar. Trinkkuren mit Brennnesseltee im Frühjahr und Herbst fördern die Entschlackung des Körpers und in getrockneter Form stehen uns die Blätter im ganzen Jahr als Tee zur Verfügung. Kalter Brennnesseltee als Spülung wirkt auch als Haarwuchsmittel.

Die frischen Brennnesselblätter eignen sich für Suppen, Spinat, Chips, Pesto, Smoothies und Knödel oder auch nur für ein Brennnesselwasser. Dazu 3-4 Stängel der Pflanze plus Zitrone in den Wasserkrug geben. So einfach ist das.

Im Spätsommer oder Herbst können die grünen bis braunen Samenstände der weiblichen Pflanze geerntet und getrocknet werden. Im Mixer entsteht daraus ein Pulver, welches dann im Winter über das Essen gestreut werden kann. Oder das Pulver wird mit Salz vermischt und findet somit Verwendung in unserer Küche.

Im Laufe des Jahres wird aus dem anfänglichen zarten Grün ein Urwald, sofern wir es zugelassen. Die Brennnesseln wachsen dort, wo der Boden stickstoffhaltig ist. Es gibt weibliche und männliche Pflanzen, die bis zu 1,50 Meter hoch werden können. Die Brennnessel nutzt nicht nur unserer Gesundheit, sondern ist auch für den Boden in unseren Gärten gut. Sie aktiviert die Mikroorganismen und begünstigt die Humusbildung. Weiterhin ist die Brennnessel für einige Schmetterlingsarten von großer Bedeutung. Z.B. legen der Admiral und das Pfauenauge ihre Eier auf den Blättern ab und die Blätter dienen dann den Raupen als Nahrung. Deshalb sind Brennnesselinseln in unseren Gärten auch für die Insekten von Wichtigkeit.